Drei Wochen ohne Strom, nachts bei Temperaturen um Null im Zelt. Dazu Wasser, Eisregen und Sand, die der Kameratechnik zusetzen können. Vor dem Start unseres Yukon Abenteuers haben wir uns Gedanken zur Fotoausrüstung gemacht. Wie versorgen wir die Kameras mit Energie? Welche Kameratasche schützt vor Wasser und Staub? Taugt das iPad in der kanadischen Wildnis als mobiler Speicher und zur Betrachtung von Fotos und Videos? Vorweg: Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv.
Das Kamerasystem – Leicht und kompakt muss es sein
Seit einigen Wochen bin ich auf ein neues Kamerasystem umgestiegen. Für das Micro-Four-Third-System von Olympus und Panasonic sprechen vor allem die im Vergleich zur Spiegelreflex kompakten Maße und das geringe Gewicht. Das macht Kamera und Objektive zum perfekten Begleiter auf Reisen und Touren durch die Natur. Hinzu kommt, dass die OM-D selbst gegen Spritzwasser und Staub geschützt ist.
Der eingebaute Bildstabilisator werkelt in fünf Achsen. So kann ich weitestgehend auf ein Stativ verzichten. Sogar Schwenks und kurze Kamerafahrten gelingen aus der Hand. Praktisch.
Stromversorgung: Solarpanel oder Akkus?
Wir entschieden uns schnell für zusätzliche Akkus. Sich auf ausreichend Sonne zu verlassen, war uns zu riskant. Die Olympus OM-D fütterte ich mit sieben Akkus von Drittanbietern. Für die GoPro bestellte ich zwei Ersatzakkus. In Summe gut 100 Euro und damit deutlich preiswerter als ein Solarpanel mit ausreichend Leistung. Die geladenen Akkus wurden im Vorfeld mit einem Aufkleber versehen, um sie unterwegs von leeren Zellen unterscheiden zu können.
Als zusätzlicher Schutz ist ein Deckel bestehend aus zwei Polsterteilen angebracht, die sich beim Öffnen automatisch aufklappen. Die Fotoausrüstung ist damit während des Transports optimal gegen Stöße und gegenseitige Berührung geschützt.
König Photobags
Die Taschenfrage
Kamera, drei Objektive, Akkus, zwei Filter und diverser Kleinkram, wie Speicherkarten und Putztücher, verstaute ich wasserdicht und gut geschützt in der Schultertasche liteBag2 von König Photobags. Der Roll- bzw. Faltverschluss, den ich von wasserdichten Packsäcken oder Fahrradtaschen kenne, ist wirklich praktisch und lässt sich problemlos handhaben. Bei am Ufer plötzlich auftauchenden Bären war die Kamera schnell griffbereit.
Ein Versuch: Das iPad als mobiler Speicher und zum Beurteilen der Fotos
Zugegeben: Etwas befremdlich war der Gedanke schon. Da machen wir uns auf den Weg quer durch die kanadische Einsamkeit, leben drei Wochen im Einklang mit der Natur. Der hektische, schnelllebige, von Konsum und Leistung geprägte Alltag liegt tausende Kilometer entfernt. Und doch haben wir das Apple Brettchen dabei.
Es war eine gute Entscheidung. Abends im Zelt haben wir unsere Fotos via Connection Kit auf das iPad übertragen. Es war hilfreich, die Aufnahmen anschließend beurteilen zu können, da die Kamera und ihre zahlreichen Einstellungen noch ungewohnt waren.
Die Displayhelligkeit habe ich komplett reduziert. Völlig ausreichend, um bei Dunkelheit im Zelt jeden zweiten Tag für etwa eine halbe Stunde daran zu arbeiten. Tagsüber verstaute ich das iPad zusammen mit Büchern und Wertsachen in einem kleinen wasserdichten Packsack.
Die Ausrüstung hat ihre Outdoortaufe bestanden. Ich bin rundum zufrieden und kann die nächste Reise kaum erwarten.
3 Kommentare